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  • Tierärztliche Praxis
  • Tierphysiotherapie Dr. Cornelia Keune
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Die Herbstgrasmilbe – Juckreiz im Herbst

Um diese Jahreszeit haben sehr viele Tiere Probleme mit Juckreiz oder Pusteln an Pfoten, Bauch und in den Achselhöhlen. Ursache für diese Probleme können Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis) sein. Wie der Name schon sagt, sitzen sie auf Gräsern, von denen sie im Vorbeigehen von Tier und Mensch abgestreift werden (der Mensch ist durch die Kleidung geschützt).
Schätzungsweise jeder dritte Hund und auch Katzen bringen diese lästigen Plagegeister vom Spaziergang mit nach Hause. Die kleinen, orange-roten Milben (mit bloßem Auge sichtbar) sitzen vor allem an den Beinen, zwischen den Zehen, am Bauch, Schenkelinnenseiten, Lefzen, Nasenrücken und Ohren. Während ihres Wachstums durchlaufen die Milben 3 Entwicklungsstadien: Larve (3 Beinpaare), Nymphe (2 Beinpaare) und schließlich die adulte Milbe (4 Beinpaare). Während die adulte Milbe freilebend ist und sich von kleinen Insekten und deren Eiern ernährt, benötigen Larve und Nymphe den Saugakt auf einem Warmblüter, um sich zu ernähren und weiter zu entwickeln. Nach dem Vollsaugen fällt die Larve ab und verkriecht sich im Erdboden, um sich dort zur Milbe zu entwickeln (keine Vermehrung in der Wohnung).
Aufgrund allergischer Reaktionen kann es beim Wirtstier (Hund und Katze) zu massivem Juckreiz und bei empfindlichen Tieren sogar zu Quaddeln oder Schwellungen im Kopfbereich kommen. Der starke Juckreiz hält auch nach Abfallen der Parasiten noch einige Zeit an, so dass die geschädigte und gereizte Haut für bakterielle Infektionen anfällig wird. Ekzeme und sogar eine generalisierte Dermatitis (Hautentzündung) können die Folge sein. Beim Mensch bezeichnet man dies auch als „Gebüschkrätze“.
Sollte Ihr Vierbeiner nach einem Spaziergang mit Juckreiz reagieren, empfiehlt es sich, die betroffenen Regionen gründlich zu waschen. Bei sensiblen Hunden ist es ratsam, das Tier vorbeugend mit bestimmten Sprays einzusprühen oder mit Antiparasitenshampoos zu baden. Die Hauptzeit der Herbstgrasmilben geht von August bis Oktober, bei schönem Herbstwetter auch bis November. So weit man weiß, werden von den Herbstgrasmilben keine Krankheiten übertragen. Anders verhält es sich mit der in Ostasien vorkommenden Art (Trombicula akamushi), die die Erreger des Tsutsugamushi-Fiebers (Rickettsia orientalis) auf den Menschen überträgt.
Als andere Ursache für Juckreiz und Hautprobleme bei Ihrem Tier sollten Sie auch einen Flohbefall in Betracht ziehen. Durch die Igel, die auf der Suche nach Nahrung und Überwinterungsmöglichkeit im Herbst vermehrt in unsere Gärten kommen, werden auch Flöhe mitgebracht. Dabei muss Ihr Tier gar nicht mit dem Igel selbst in Kontakt kommen, um sich eine Flohplage einzufangen, es reicht, wenn der Schlafplatz des Igels entdeckt und untersucht wird. Symptome und Folgen eines Flohbefalls sind denen der Herbstgrasmilbe sehr ähnlich. Bei entsprechenden Problemen hilft Ihnen unser Praxisteam gerne, um die richtige Therapie bzw. Prophylaxe für Ihr Tier zu finden.