In der Sommerzeit bekommen wir häufig Anrufe von besorgten Besitzern, die beobachtet haben, dass ihr Tier von einem Insekt gestochen wurde und nun nicht wissen, was sie tun sollen.
Grundsätzlich sind Insektenstiche, ähnlich wie beim Menschen, zunächst kein Grund zur übermäßigen Besorgnis. Problematisch wird es jedoch, wenn der Hund oder die Katze ins Gesicht oder sogar direkt in die Mundhöhle gestochen wurde. Viele Tiere versuchen, Insekten zu fangen und schnappen dabei auch häufig nach ihnen. Daher sind Stiche im Mund- oder Gesichtsbereich nicht selten. Schwellen die Stiche an, kann schlimmstenfalls akute Erstickungsgefahr bestehen! Ein sofortiger Tierarztbesuch ist daher unbedingt notwendig.
Auch Stiche an anderen Stellen können übermäßig stark anschwellen. Bei Stichen in Pfote oder Bein kann es infolge dessen zu Lahmheiten kommen. Dies sollte in jedem Fall behandelt werden.
Eine weitere Komplikation kann entstehen, wenn der Stachel noch in der Stichwunde steckt. Das kann zu allergischen Reaktionen und Infektionen führen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob noch etwas in der Wunde steckt oder ob die Wunde behandelt werden muss, kontaktieren Sie uns, damit wir den Stich genauer untersuchen können.
Bei einer allergischen Reaktion schwillt das Gewebe um den Stich binnen weniger Minuten relativ großflächig und stark an, so dass das Tier aussieht, als hätte es einen Nilpferdkopf oder Elefantenfüße. Im schlimmsten Fall droht auch bei Tieren eine allergische Schockreaktion. Ein solches Geschehen muss umgehend behandelt werden!
Bemerken Sie bei Ihrem Tier einen Insektenstich, ist Kühlen eine geeignete Sofortmaßnahme. Nehmen Sie hierfür kaltes Wasser, in das Sie einen Schuss Essig geben, tränken damit einen Lappen und legen diesen auf den Stich (essigsaure Umschläge). Damit verhindern Sie ein übermäßiges Anschwellen des Gewebes. Schwillt der Stich trotz Kühlen weiter an oder hat Ihr Tier Schmerzen, kommen Sie bitte in unsere Praxis. Salben oder Gels vom Menschen helfen beim Tier meist nicht, denn zum Einen muss die Haut vor dem Auftragen von Haaren befreit werden (durch Scheren oder Rasieren) und zum Anderen lecken die Tiere Salben häufig ab, Produkte für den Menschen können dabei häufig zu Unverträglichkeitsreaktionen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen!