Da bei unseren Tieren je nach Witterungslage andere Anforderungen an ihr Haarkleid gestellt werden, befinden sie sich im Normalfall zweimal im Jahr im Fellwechsel. Hierbei gibt es arten- und rassetypische Unterschiede. Meerschweinchen zum Beispiel haben keinen saisonalen Fellwechsel, sie haaren sich das ganze Jahr über, dafür etwas weniger. Auch verschiedene Hunderassen wie der Pudel oder viele Terrier-Arten verlieren wenig Fell, es wächst ähnlich wie beim Menschen. Diese Hunde müssen regelmäßig zum Hundefriseur gebracht werden, damit das Fell nicht verfilzt. Des weiteren gibt es Unterschiede bezüglich der Zusammensetzung des Fells. Einige Hunderassen besitzen keine Wollhaare, umgangssprachlich auch Unterwolle genannt, sondern nur das Deckhaar. Doch auch dieses wird halbjährlich gewechselt und sollte herausgekämmt werden.
In der Regel können Sie als Tierbesitzer das Fell Ihres Tieres selbst pflegen. Dafür gibt es verschiedene Bürsten und Kämme. Neigt Ihr Tier zur Bildung von viel Unterwolle oder Verfilzungen, gibt es spezielle Fellpflege-Utensilien.
Bei starken Verfilzungen eignet sich besonders gut ein „Coat King“. Das ist ein Kamm, dessen Enden ähnlich wie bei einer Harke gebogen sind. Die Unterseiten der Zinken sind scharf angeschliffen, um Verfilzungen durchzuschneiden. Wenn der Coat King neu ist und nicht so scharf sein soll, können Sie ihn ein paar Mal durch eine Pappe ziehen. Durch die gebogenen Zinken eignet er sich auch besonders gut, um tote Unterwolle aus dem Fell herauszulösen. Dafür muss er nicht besonders scharf sein.
Der „Furminator“ ist ein sehr feiner Kamm, bei dem nur wenig Abstand zwischen den einzelnen Zähnen ist. Er ist dafür gedacht, um besonders feine tote Unterwolle herauszulösen. Gerade bei Katzen ist dieser Kamm daher sehr gut geeignet.
Gerade jetzt im Sommer ist es wichtig, die tote Unterwolle herauszukämmen. Verbleibt sie im Fell, kann die Luft an der Haut darunter nicht richtig zirkulieren und es können sich Ekzeme bilden. Zusätzlich ist das tote Fell natürlich auch eine Belastung bei Hitze und es verschafft dem Tier Erleichterung, wenn es entfernt wird. Ist die Haut bereits gereizt, sollten sie vorsichtig mit den Metallkämmen umgehen. Sie kann schnell rot und unter Umständen auch durch das Kämmen verletzt werden.
Damit es für Sie und für das Tier nicht allzu anstrengend wird und Ihr Liebling sich weiterhin kämmen lässt, empfehlen wir, dass Sie sich jeden Tag eine andere kleine Partie zum Kämmen vornehmen, beispielsweise zuerst nur den Kopf oder nur das linke Hinterbein. Dann dauert eine Sitzung nicht allzu lange und Sie können sich von einem Tag auf den anderen durch das Fell Ihres Tieres durcharbeiten.
In Ausnahmefällen, zum Beispiel bei alten oder stark verfilzten Tieren, kann es sinnvoller sein, das Fell herunterzuscheren, damit die Prozedur nicht zu anstrengend wird. Der Nachteil beim Scheren ist, dass das tote Fell nur abgeschoren, aber nicht entfernt wird. Auch das gesunde Fell wird gekürzt, was im Normalfall nicht zwingend notwendig ist und dem Tier ein anderes Aussehen gibt.
Besonders beim Kaninchen sollten Sie auf die Fellpflege achten. Durch ihr häufiges Putzen nehmen sie gerade im Fellwechsel viel tote Unterwolle auf, die sich im Verdauungstrakt zu Ballen zusammenlagern kann, ähnlich wie bei Katzen. Anders als bei Katzen können Kaninchen diese Haarballen jedoch nicht durch Erbrechen loswerden und es kann zu Verdauungsstörungen kommen. Die feine Kaninchenunterwolle zupfen Sie am besten mit den Fingern oder mit einem einfachen Kamm heraus. Die oben genannten Kämme sind zu grob und die Kaninchenhaut zu dünn dafür.
Wenn Sie weitere Fragen zur Fellpflege Ihres Lieblings haben, wenden Sie sich an uns, wir helfen Ihnen gerne weiter!