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  • Tierärztliche Praxis
  • Tierphysiotherapie Dr. Cornelia Keune
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Ãœbergewicht bei Hund und Katze

Ein Problem, das uns täglich in unserer Praxis begegnet, ist das Übergewicht von Hunden und Katzen. Ebenso wie beim Menschen sind viele Erkrankungen und gesundheitliche Probleme mit  Übergewicht verbunden. Auch die Lebensqualität der Tiere wird durch Übergewicht eingeschränkt. Wir möchten Ihnen hier gerne erklären, wie es zu Übergewicht bei unseren Haustieren kommt und was Sie dagegen tun können.

Wenn unsere Tiere sich zu wenig bewegen und dabei auch noch zu viel zu sich nehmen, ist das Übergewicht vorprogrammiert. Die Kalorien, die das Tier nicht durch Aktivitäten verbraucht, werden direkt in Fett umgewandelt. Meist wird ein sehr hochwertiges Futter in zu großer Menge gefüttert und dabei die tatsächlich benötigte Menge nicht richtig bemessen. Oft sind nicht nur die regulären Mahlzeiten das Problem, sondern die vielen Leckereien zwischendurch. Die meisten Leckerlies enthalten viele Kalorien. Wer seinen Hund zwischendurch mit Leckerlies verwöhnen möchte, sollte dies von der regulären Mahlzeit abziehen.Wahre Kalorienbomben sind Essensreste, die von unseren Mahlzeiten übrig sind. In der Regel ist unser Essen zu fett oder zu stark gewürzt und man verliert den Überblick, wie viel das Tier am Tag zu sich nimmt. Auf die richtige Ernährung sollte man bereits im Welpenalter achten. Überfütterte Welpen wachsen zu schnell, weil nicht das optimale, sondern das maximale Wachstum erreicht wird. Infolge dessen kann es zu Wachstumsstörungen des Bewegungsapparates kommen, was gerade für großwüchsige Hunderassen problematisch ist. Wenn Sie Ihr Tier von Anfang an richtig füttern, wird es später weniger Gewichtsprobleme haben. Selten kommt es vor, dass die Tiere unter Stoffwechselstörungen leiden, die zu Fettansatz führen.

Ob Ihr Tier zu dick ist, können Sie ganz einfach prüfen, indem Sie mit der flachen Hand über die Rippen streichen. Wenn die Rippen nur schwer fühlbar sind, sollte das Gewicht reduziert werden. Von Übergewicht spricht man schon ab einer Überschreitung des Normalgewichtes von 10-15%. In Europa sind etwa 50% aller Haustiere übergewichtig mit schweren Folgen für die Gesundheit. In Folge des Übergewichtes treten vermehrt Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Herz-Kreislaufsystemes, des Stoffwechsels, Lebererkrankungen, Diabetes mellitus oder Atembeschwerden auf. Auch Schwergeburten und Unfruchtbarkeit bei Hündinnen kommen häufiger vor.

Um das Gewicht unserer Haustiere zu reduzieren, können wir die gewohnte Futtermenge herabsetzen oder ihnen ein geeignetes kalorienreduziertes oder medizinisches Futter füttern. Um dabei erfolgreich zu sein, sollte das gesamte Umfeld des Tieres mitmachen. Zu Beginn der Diät wird ein Gewichtsziel gesetzt und genau festgelegt, wieviel das Tier über den Tag verteilt zu fressen bekommt. Das richtige Futter und die richtige Futtermenge spielen hierbei eine große Rolle. Man kann sich beim Tierarzt oder in Fachgeschäften über geeignete Futtermittel und Leckerlies beraten lassen. Generell sollte das Futter immer dem Alter, der Rasse und der Bewegung entsprechend gewählt werden. Von der empfohlenen Futtermenge auf der Verpackung kann in der Regel  ca. 1/3 abgezogen werden. Der Futternapf sollte nicht zur freien Verfügung stehen. Die Tiere bekommen die tägliche Futtermenge am besten auf zwei Mahlzeiten verteilt angeboten. Feste Futterzeiten müssen nicht eingehalten werden, da in der Natur auch nicht zu festen Zeiten Futter aufgenommen wird. Außerdem sollte man ein Tier, das Diätfutter bekommt, immer alleine oder unter Aufsicht füttern, um zu verhindern, dass es sich aus dem Napf der Hausgenossen bedient.

Eine große Rolle bei einer Diät spielt auch die Bewegung. Die Tiere benötigen vermehrt Auslauf und Bewegung und sollten auch stärker zum Spielen aufgefordert werden. Man kann auch am Spielverhalten und an der Bewegungsfreude den Erfolg der Diät messen. Zu Beginn einer Diät sind die Tiere meist träge und nur schwer zu motivieren, aber mit zunehmender Gewichtsabnahme nimmt die Spiel- und Bewegungsfreude immer mehr zu. Sollten die normalen Spaziergänge nicht ausreichen, steht bei Hunden noch das Unterwasserlaufband als Unterstützung zur Gewichtsreduktion zur Verfügung.

Auch für Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen gibt es ein paar Tricks, um ihre Bewegungsfreude zu wecken.

Sollten Sie bei Ihrem Tier Übergewicht vermuten, sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne und stellen Ihnen einen geeigneten, individuellen Diätplan auf.