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Ein Welpe zieht ein – erste sinnvolle Schritte (Teil 2)

Ein Welpe zieht ein – erste sinnvolle Schritte (Teil 2)

Ist der große Tag endlich gekommen und ein Welpe kommt ins Haus, braucht er genug Zeit, um sich erst einmal einzugewöhnen. In den ersten Tagen sollte er den Alltag kennenlernen, sich mit allen Familienmitgliedern und seiner neuen Umgebung vertraut machen und nicht überfordert werden. Kleine Spaziergänge und mehrere Spiel-und Kuscheleinheiten täglich erleichtern ihm die Trennung von Mutter und Geschwistern etwas.

Hat der Welpe sich in sein neues Leben eingefunden, ist es wichtig ihn zum CheckUp bei einem Tierarzt vorzustellen, gerade im Welpenalter ist eine regelmäßige Entwurmung und Impfung notwendig. Auch der Besuch einer Hundeschule ist empfehlenswert, hier erlernt man sinnvolle Wege mit seinem Hund zu kommunizieren, gleichzeitig kommt er in Kontakt mit Artgenossen – dies ist für ein gut entwickeltes Sozialverhalten enorm wichtig.

Ebenfalls nicht zu vergessen ist die Anmeldung zur Hundesteuer bei der Gemeinde und eine Hundehalterhaftpflichtversicherung. Die Hundesteuer ist deutschlandweit gesetzlich vorgeschrieben, die Haftpflichtversicherung nur in manchen Bundesländern. Sie ist jedoch sehr empehlenswert, wenn man den Schaden bedenkt, den ein Hund verursachen kann, wenn er auf eine stark befahrene Straße läuft.  Eine Tierkrankenversicherung kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden, gerade Operationen oder permanent zu verabreichende Medikamente können sehr teuer werden.

Um die Besuche beim Tierazt möglichst unproblematisch zu gestalten, ist es empfehlenswert, mit dem Hund zu Hause zu üben: in die Ohren und ins Mäulchen schauen, den Bauch abtasten, die Pfoten untersuchen – alles ohne Druck und mit einer Belohnung, wenn der Hund brav mitgemacht hat. Je nach Rasse kann auch eine intensive Fellpflege notwendig werden – auch diese will gelernt sein, deshalb sollte man den Hund von kleinauf daran gewöhnen, damit er das Bürsten später gut toleriert.

Um den Hund zur Stubenreinheit zu erziehen, ist es unerläßlich ihn immer zu den gleichen Zeiten ausführen. Nach jedem aufregenden Spiel, jedem Schlaf und jedem Fressen oder Trinken wird der Hund sich entleeren müssen. Wenn man den Hund bevorzugt auf eine Grünfläche bringt und ihn nach Verrichtung des Geschäfts lobt und belohnt, wird er schnell begreifen, was man von ihm möchte. Von Bestrafungen für Entleerungen im Haus ist abzusehen, dies könnte dazu führen, dass der Hund sich dafür in Zukunft versteckt und man es nicht mehr direkt bemerkt, wenn ein Missgeschick passiert ist.  Ertappt man den Hund „auf frischer Tat“, bringt man ihn am besten mit einem kurzen Kommando: „Pfui, Schluss“ nach draußen und sagt ansonsten nichts. Um auch nachts kein Bedürfnis des Hundes zu verpassen, bietet es sich an, ihn mit ins Schlafzimmer zu nehmen. Hier schläft der Hund entweder in einer Box, denn er wird seinen eigenen Schlafplatz nicht beschmutzen und auf sich aufmerksam machen wenn er raus muss, in einem Körbchen am Bett oder aber der Welpe schläft mit im Bett. So wird man bemerken, wenn er unruhig wird, gleichzeitig bekommt der Hund noch etwas Nestwärme und baut eine gute Bindung zu seinen Besitzern auf. Soll der Hund seinen Schlafplatz langfristig jedoch an einem anderen Platz bekommen, sollte man ihn daran gewöhnen, sobald er sauber ist.

Damit der Welpe auch alles andere erlernt, was in einem Hundeleben wichtig ist, sollten alle, die mit dem Hund Kontakt haben, an einem Strang ziehen. Für alles was man dem Hund beibringen möchte, wählt man kurze Kommandos, die nicht ähnlich klingen und für eine Übung verwendet man auch immer nur dieses eine Kommando. Als Beispiel: Das Kommando „KOMM“: Sollte der Hund nicht kommen, ist es besser nicht in einen Monolog zu verfallen, wie zum Beispiel: „ach jetzt komm doch, hierher, bei Fuss, komm mal her jetzt“, das verwirrt ihn nur. Man muss viel Geduld mitbringen, es kann bis zu 1000 Wiederholungen benötigen, um ein Kommando erfolgreich und zuverlässig beizubringen. Des weiteren ist es wichtig, immer konsequent zu bleiben, was der Hund darf sollte immer erlaubt sein, was tabu ist sollte auch in Ausnahmesituationen nicht erlaubt werden. So weiß der Hund immer woran er ist. Ein souveränes Auftreten wird ein Hund als angenehm empfinden, weil er sich so an seinem Besitzer orientieren kann und nicht das Gefühl hat, ihm den Rang streitig machen zu müssen, um selbst „das Rudel“ zu führen. Auf ungerechtfertigte Strafen muss verzichtet werden. Es ist besser, den Hund zu ignorieren, wenn er sich falsch verhält, denn Hunde verknüpfen vorangegangne Situationen nur für ein paar Sekunden. Stattdessen belohnt man ihn, wenn er etwas richtig macht. Dies kann in Form von einem kurzen Spiel, einem Leckerchen oder einfach nur Aufmerksamkeit sein. Alles was der Hund falsch erlernt benötigt das doppelte der Zeit, um es zu korrigieren.

Auch ein ordentliches Gehen an der Leine wird von Anfang an geübt, am besten erst einmal an einem Brustgeschirr, solange der Hund noch unruhig an der Leine läuft.

Zu guter Letzt ist es wichtig, den Hund für den Fall eines Entlaufens zu kennzeichnen, damit man ihn zurück bekommen kann. Hierzu wird ein Mikrochip mit einer individuellen, 15 stelligen Zahl unter der Haut implaniert, anschließend wird der Hund mit Name und Anschrift des Besitzers gemeinsam mit der Chipnummer bei Tasso, dem zentralen Haustierregister, registriert.  Jedes Tierheim, jeder Tierarzt und jede Polizeistation hat ein Lesegerät für diese Mikrochips, mit Hilfe der Nummer kann dann über Tasso der Besitzer ausfindig gemacht werden.

Auch ein Märkchen für das Halsband mit Name und Telefonnummer ist sinnvoll und der schnellste Weg, seinen Liebling bald wieder im Arm zu halten.

Sollten Sie noch Fragen zu diesem Thema haben, sprechen Sie uns gerne an!

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