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  • Tierärztliche Praxis
  • Tierphysiotherapie Dr. Cornelia Keune
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Wenn Tiere alt werden

Der Körper unterliegt im Laufe der Zeit gewissen Einflüssen, die dazu führen, dass ein Organismus altert. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass unsere Tiere dann krank sind, jedoch begünstigen diese Veränderungen das Entstehen bzw. die Empfänglichkeit für Krankheiten. Die Leistungsfähigkeit des Körpers im Hinblick einer guten Abwehr nimmt ab und somit dauert auch die Genesung nach einer Krankheit länger. Unser gemeinsames Ziel sollte sein, dass das Tier gesund altern kann und auch im Alter noch über eine gute Lebensqualität verfügt. Hier gilt der Grundsatz „Vorbeugen ist besser und leichter als Heilen“!

Doch ab wann ist mein Haustier alt? Alter ist bei den Tierarten sehr unterschiedlich festgelegt. Hamster gelten schon mit 2 Jahren als alt, Kaninchen werden erst mit 6 Jahren zu den Senioren gerechnet. Die Lebenserwartung von Hund und Katze ist individuell verschieden. Sie variiert in Abhängigkeit von Größe und Rasse. Große Rassen haben eine geringere Lebenserwartung als kleine Rassen. Generell zählt man Hunde und Katzen ab dem 8. Lebensjahr zu den Senioren. Eine 14-jährige Katze ist etwa mit einem 70-jährigen Menschen vergleichbar. Ein großer Hund von 8 Jahren entspricht ungefähr dem Alter eines knapp 60-jährigen. Der nachweislich älteste Hund war ein Kelpie mit über 29 Jahren (in Menschenjahre umgerechnet ca. 140 Jahre!).

Was passiert im Einzelnen mit einem alten Organismus? Die Aufnahme und Verwertung von Futter wird schwieriger, da das Gebiss schlechter ist. Zusätzlich arbeiten Magen und Darm langsamer, das Futter wird anders verwertet und es kann zu Verstopfungen kommen. Die inneren Organe wie Leber, Nieren, Herz, Lunge und Bauchspeicheldrüse haben nicht mehr dieselbe Leistungsfähigkeit wie in jungen Jahren, es kann zu entsprechenden Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes kommen. Die Muskelkraft lässt nach, zusätzlich kommen Verschleißerscheinungen an den Gelenken hinzu, was die Bewegungsfähigkeit einschränkt. Auch die Sinneswahrnehmung lässt nach, unsere alten Tiere sehen und hören nicht mehr so gut und können dadurch Probleme haben, sich zu orientieren.

Wir Tierhalter sollten uns rechtzeitig auf die veränderten Bedürfnisse der Ernährung einstellen. Der Kalorienbedarf im Alter ist geringer und es empfiehlt sich, auf ein Seniorenfutter umzustellen, um eine übermäßige Belastung von Organen und Gelenken zu vermeiden. Das Wichtigste ist eine altersgerechte Ernährung kombiniert mit einer seniorenangepassten Bewegung. Tiere, die aufgrund ihres Alters keine großen Spaziergänge mehr machen können, sollten durch dem Alter angepasste Spiele zu Hause beschäftigt werden. Bei Spaziergängen sollte oft ein anderer Weg gewählt werden, um die Sinne des Tieres immer wieder durch eine neue Umgebung und andere Gerüche anzuregen und so die geistige Fitness anzuregen.

Gerade im Alter sollten die Tiere regelmäßig entwurmt und geimpft werden, um den Körper vor gefährlichen Infektionen und Parasiten zu schützen. Wenn Ihnen bei Ihrem Tier Veränderungen wie vermehrtes Hüsteln oder Husten, vermehrter Durst oder Harnabsatz, in Menge, Form oder Konsistenz veränderter Kot, Bewegungsprobleme, Abmagerung, Knoten  in der Haut oder am Gesäuge oder starker Mund- oder Körpergeruch auffallen, sollten Sie uns das Tier in der Praxis vorstellen. Das alles kann harmlose Ursachen haben, es könnten aber auch ernste Erkrankungen dahinter stecken. Wenn die Organe des Tieres nicht mehr richtig arbeiten, sehen Sie das dem Tier nicht gleich an. Eine regelmäßige Blut-, Urin- oder Kotuntersuchung kann dazu beitragen, Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch das Herz sollte regelmäßig untersucht werden, um bei Bedarf durch Medikamente unterstützt zu werden und so die Lebensqualität zu erhalten oder verbessern zu können. Viele Untersuchungen führen wir schon bei der Voruntersuchung zur jährlichen Impfung durch. Gleichzeitig können wir bei diesem Besuch auch Blut für eine Routineuntersuchung entnehmen, im Idealfall vom nüchternen Tier, das hat die beste Aussagekraft. Eine Urinprobe können Sie gerne selber auffangen und zum Impftermin mitbringen. Kotuntersuchungen empfehlen wir häufiger durchführen zu lassen, je nach Entwurmung bis zu viermal im Jahr. Am besten geeignet sind Sammelkotproben von 2-3 aufeinanderfolgenden Tagen.

Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben oder gerne prophylaktisch etwas für Ihr Tier tun möchten, sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter!